Leider geht die Rhabarber-Saison schon wieder dem Ende zu. Viel mit Rhabarber habe ich in diesem Jahr nicht gebacken, denn mein Rhabarber im Garten schwächelt ein wenig, mag vielleicht an dem kalten, nassen Frühjahr liegen. So habe ich ihn ein wenig in Ruhe gelassen, damit er dann nächstes Jahr wieder schöne, kräftige, dicke Stangen ausbilden kann. Aber dieses eine mal musst er noch ran…und es hat sich gelohnt.
Ich habe dieses Rezept in „a Casa“ von Claudio del Principe gefunden. Ich lasse mich im Moment gerne von seinen Büchern inspirieren, sei es Dieses oder auch “ a Casa 2″…einerseits, weil die Bücher so toll geschrieben sind…es sind nämlich keine reinen Rezeptesammlungen, sondern aufgebaut wie ein Tagebuch mit vielen persönlichen Geschichten, Erinnerungen usw. Also eigentlich schon fast tauglich als Bettlektüre :). Claudio del Principe hat auch einen Foodblog “ Anonyme Köche“, falls ihr mal stöbern wollt und auch in den Genuss seiner mitreissenden Beschreibungen zu kommen. Ich durfte ihn erst kürzlich persönlich kennenlernen bei einem Pasta-Kurs in der Schweiz ( organisiert von der lieben Amelia “ Delizie d´Amelia“ ), und es war ein so schöner Tag, so lehrreich und kurzweilig, denn ich könnte ihm den ganzen Tag zuhören…aber das hier nur ganz kurz am Rande, denn es geht hier ja eigentlich um einen Kuchen…Entschuldigt bitte meine Ausschweifungen, aber ihr merkt sicher, ich bin ein grosser Fan seiner Rezepte, Bücher…einfach seiner sehr angenehmen, zuvorkommenden, mitreissenden Art.
So, und nun geht wieder um den leckersten Rhabarberkuchen, den ich gebacken habe. Wie schon erwähnt, habe ich das Rezept aus dem Buch. Allerdings habe ich es ein wenig abgewandelt auf meine Bedürfnisse, so habe ich Mengen angepasst und ein wenig Zucker weggelassen, er ist aber immer noch sehr süss durch die Meringue. Mengen angepasst darum, weil ich ungerne offene Becher Sahne und Saure Sahne stehen haben möchte und auch keine übrigen Eigelbe. So habe ich ein wenig gezirkelt, Eier getrennt, Eigelbe eben für die Füllung und Eiweisse für die Meringue genommen usw. Hat alles super geklappt und nun möchte ich mit euch das Rezept teilen. Ein Dankeschön an Claudio del Principe für dieses grossartige Rezept.

Ein Wort noch zur Zubereitung, dies ist kein schneller Kuchen, er braucht seine Zeit, gebt sie ihm, dann werdet ihr begeistert sein. Die Eiweisse, die anfallen, braucht ihr für die Meringue.
Zutaten ( 28-er Tarteform):
Mürbeteig:
200 g Weizenmehl 405
100 g kalte Butter, in Stückchen
50 g Zucker
2 Eigelbe
1 Pr. Salz
Verarbeitet alle Zutaten zügig zu einem glatten Teig, falls er nicht zusammenhält, gebt noch 1 El Wasser hinzu. Formt ihn zu einer Kugel. Wickelt den Teig in Frischhaltefolie und lasst ihn 60 Minuten im Kühlschrank ruhen.

Füllung:
200 g Sahne
200 g saure Sahne
60 g Zucker
3 Eigelbe
1 Ei
Ausserdem:
50 g Löffelbisquits, zerbröselt
500 g geschälter, gewürfelter Rhabarber
Blindbackerbsen ( alternativ getrocknete Erbsen, Reis … )
Verrührt Sahne, Saure Sahne, Zucker, Eigelbe und Ei miteinander, stellt alles bis zum verbrauch in den Kühlschrank.
Meringue:
5 Eiweisse ( Zimmertemperatur)
225 g Zucker
1 grossen Spritzbeutel mit Sterntülle ( geht natürlich auch ohne )
Zubereitung:
Heizt den Backofen vor auf 180 °C Ober/Unterhitze.
Fettet die Tarteform ( 28 cm ) gut ein, auch am Rand.
Gebt den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche und rollt ihn vorsichtig aus, er sollte ein wenig grösser als die Form sein, denn einen Rand formt ihr gleich mit aus. Falls euch der Teig brechen sollte, kein Problem, dann stückelt ihr ihn eben, er wird sowieso mit der Füllung bedeckt, man sieht es später nicht mehr. ( bei mir ist er auch ein wenig gebrochen )
Stecht den Boden ein paar Mal mir einer Gabel ein. Zerknüllt ein Backpapier, legt dieses auf den Boden, gebt die Blindbackerbsen drauf, schön am Rand verteilen, damit dieser beim Vorbacken nicht runterklappt. Backt nun den Boden in der Mitte des Backofens ca. 15-20 Minuten vor, er sollte leicht golden sein. Nehmt die Form heraus, entfernt das Backpapier mit den Blindbackerbsen und lasst den Boden nun auskühlen.

Verteilt nun die zerbröselten Löffelbisquits auf dem Boden, gebt den Rhabarber drauf, begiesst das Ganze mit der kaltgestellten Füllung und backt den Kuchen nun wieder mittig bei 180 °C O/U für ca. 35-38 Minuten, die Oberfläche ist leicht golden und die Füllung gestockt.
Nehmt den Kuchen heraus und lasst ihn wiederum komplett auskühlen.

Für die Meringue schlagt ihr die Eiweisse auf und lasst nach und nach den Zucker einrieseln. Schlagt das Ganze nun solange, bis sich beim Herausziehen des Schneebesens ( Küchenmaschine ist hier von Vorteil ) Spitzen bilden. Füllt die Meringue in den Spritzbeutel mit einer Sterntülle. Spritzt die Meringue nun auf euren Kuchen, das geht natürlich auch ganz ohne Spritzbeutel, dann einfach mit einem Löffel verteilen und eine unregelmässige Oberfläche streichen.
Gebt den Kuchen nun wieder bei 180 °C O/U in den Backofen für weitere 15 Minuten, die Meringue sollte leicht golden werden, oben knusprig, innen cremig, schaumig. Was sie bei mir nicht wurde, sie nahm keine Farbe an, aber ich habe ja noch meinen kleinen Brenner, damit habe ich die Konturen ein wenig abgebrannt und so die Farbe auf meinen Kuchen bekommen.


Nun lasst ihr den Kuchen mindesten noch 30, besser 60 Minuten stehen, bevor ihr ihn geniessen könnt....die Wartezeit lohnt, lasst euch nicht stressen, manche Dinge brauchen einfach Zeit, um gut zu werden.
Du stichst mit deiner Gabel durch die krosse Meringuehaube, triffst auf schaumige, süsse Meringue, die sich vereint mit der säuerlichen Rhabarber-Füllung…ein Genuss, besonders am nächsten Tag kalt aus dem Kühlschrank.


Ich war begeistert, mein Mann war begeistert ( und der mag eigentlich keine Meringue auf dem Kuchen ) und ich hoffe sehr, dass auch ihr begeistert sein werdet.
Ich wünsche euch nun viel Spass beim Backen und Geniessen und denkt daran, wenn ihr was nachmacht, gebt mir gerne ein Feedback als Kommentar, oder auch eine Verlinkung bei Instagram oder Facebook. Vielen lieben Dank, eure Birgit.
Nachgebacken aus „a casa“ von Claudio del Principe aus dem AT-Verlag, Rhabarbertorte mit Meringue Seite 151

Na, der sieht ja nicht nur lecker aus, der sieht auch noch wie ein kleines Kunstwerk aus. Danke fürs Teilen und liebe Grüße von der Silberdistel
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Vielen lieben Dank 🤗🥰🎉 liebe Grüße Birgit
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